16 Aug Wie viel kostet ein Pferd?
Wie viel kostet ein Pferd monatlich?
Es ist der Traum fast jeden Reiters, ein eigenes Pferd zu besitzen. Nicht verwunderlich- schließlich geben Pferde uns Reitern ein ganzes Stück Mehr an Lebensqualität. Es gibt nichts Schöneres als mit dem eigenen Pferd auszureiten, auf Turniere zu fahren oder auch nur gemeinsame Zeit zu verbringen!
Der Traum vom eigenen Pferd ist allerdings auch mit vielen Kosten verbunden und damit sind in diesem Fall nicht die einmaligen Kosten für den Pferdekauf gemeint. Zwar können die Anschaffungskosten für ein Pferd auch schnell ins Geld gehen, je nachdem für welches Pferd man sich entscheidet, aber vor allem die monatlichen Haltungs- und Versorgungskosten eines Pferdes sollten nicht unterschätzt werden!
Wir von Reiter & Ross wollen unabhängig und kompetent beraten und informieren und zeigen deshalb in diesem Blogbeitrag mit welchen Kosten zu rechnen ist, wenn der Traum vom eigenen Pferd wahr wird. Dafür gehen wir auf folgende Punkte ein:
- Unterbringungskosten für ein Pferd
- Futterkosten
- Kosten für den Hufschmied
- Wiederkehrende und einmalige Tierarztkosten
- Versicherungskosten
- Reitunterricht
- Ausrüstung
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1. Die Unterbringung eines Pferdes
Den Traum das eigene Pferd am Haus zu halten, können sich wohl die wenigsten Personen verwirklichen, sodass der erste Gedanke vor dem Pferdekauf der Unterbringung des Pferdes gelten sollte. Dabei sind die Unterbringungsmöglichkeiten für Pferde so divers, wie die Reiterwelt selbst. Vom Pensionsstall über die Haltung als Selbstversorger im Offenstall bis zur Pacht von Weideflächen – es gibt schier unendliche Möglichkeiten der Pferdeunterbringung, sodass die Kosten hier stark variieren.
Selbstversorger, also Menschen, die sich dafür entschieden haben Ihr Pferd an einem Ort unterzubringen, an dem sie selbst für die Pflege, Fütterung und Versorgung des Pferdes verantwortlich sind, zahlen für die Unterbringung meist weniger als Einstaller in einem Pensionsstall. Dafür müssen Sie selbst für die Heukosten aufkommen, die in dem monatlichen Preis für einen Pensionsstall meist schon enthalten sind. Dennoch sind die monatlichen Kosten für Selbstversorger in diesem Punkt meist geringer. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass Selbstversorger im Vergleich zu Einstallern einen viel höheren zeitlichen Aufwand für das Pferd haben. Selbst füttern, selbst misten und versorgen, kostet nun mal Zeit. Hier muss jeder selbst entscheiden, wie viel ihm diese Zeit wert ist.
Der Pensionsstall ist meist kostenintensiver als andere Unterbringungsmöglichkeiten. Die Kosten variieren aber auch hier stark je nach gebotenen Service und Lage. Vor der Wahl eines Pensionsstall sollte man sich deshalb informieren: Sind genug Weideflächen und Paddocks im Pensionsstall vorhanden? Gibt es einen Rein- und Rausstellservice? Ist Heu und Kraftfutter im Preis enthalten? Gibt es Halle und Platz? Welche zusätzlichen Service werden angeboten? Auch der Ort des Stalls spielt eine Rolle bei den Kosten. In der Innenstadt wird ein Stall mehr kosten als im ländlichen Gebiet. Berechnen Sie bei der Wahl Ihres Stalls aber auch unbedingt die Fahrtkosten und die Strecke zum Stall mit ein. Es wird Ihnen nicht helfen einen günstigen Stall viele Kilometer von Ihrem Heim entfernt zu wählen, wenn Sie dann jeden Tag viel Geld für Spritkosten ausgeben müssen.
Wie diese vielen Überlegungen zeigen, ist die Frage nach der Unterbringung des Pferdes und den Kosten dieser hochkomplex und nur schwer zu beantworten. Im Durchschnitt können Sie von Kosten zwischen 200 und 500 Euro ausgehen.
Monatliche Kosten: 200-500 Euro
Jährliche Kosten: 2400-6000 Euro
2. Die Futterkosten
Wie bereits beschrieben sind in der Miete für einen Pensionsstall die Kosten für Heu bereits enthalten. Selbstversorger hingegen müssen sich hier selbst um Heu und die Kosten dessen kümmern. Die Heupreise sind momentan sehr hoch und liegen bei ca. 20 Euro pro 100kg. Ein Pferd kann bis zu 450 kg Heu pro Monat fressen (natürlich abhängig von Statur, Rasse und Energiebedarf Ihres Pferdes). Das macht Kosten von bis zu 90 Euro im Monat. Diese sparen wir in unseren unteren Rechnung einmal aus, da sie – wie gesagt – in der Stallmiete meist enthalten sind.
Kosten die sowohl für den Selbstversorger als auch für den Einstaller im Pensionsstall hinzukommen sind jene für Mineral- und Zusatzfutter für das Pferd. Rechnen Sie hier mit 15 Euro im Monat.
Ob Kraftfutter in der Miete für den Pensionsstall enthalten ist, ist von Stall zu Stall unterschiedlich. Ansonsten müssen Sie auch hier noch einmal mit Kosten rechnen. Wie viel Kraftfutter ein Pferd benötigt, hängt von der Arbeitsleistung des Tieres, dem Körpergewicht und der Größe ab.
Die monatlichen Kosten variieren also auch in Bezug auf das Futter stark. Wir haben deshalb hier nun nur die Kosten für das Zusatzfutter aufgeführt, da Heukosten und das Kraftfutter oftmals bereits in der Stallpension enthalten sind.
Monatliche Kosten: 15-40 Euro
Jährliche Kosten: 180-480 Euro
3. Die Kosten für den Hufschmied
Durchschnittlich benötigt ein Pferd alle 2 Monate einen Besuch vom Hufschmied. Die Kosten für den Hufschmied variieren dabei natürlich je nach gebotener Leistung und je nachdem, ob ihr Pferd Barhufer ist oder Eisen benötigt. Rechnen Sie für den Hufschmied mit 50-100 Euro alle zwei Monate.
Monatliche Kosten: 25-50 Euro
Jährliche Kosten: 300-600 Euro
4. Tierarztkosten
Bei den Tierarztkosten müssen laufende von einmaligen Tierarztkosten unterschieden werden. Dabei sind die laufenden Tierarztkosten gar nicht der Aspekt, der so stark ins Gewicht fällt. Für eine Wurmkur bezahlt man ca. 15 Euro jedes Viertel Jahr. Für die Zahnkontrolle einmal im Jahr sind ca. 130 Euro fällig. Und für Impfungen muss man mit 150 Euro im Jahr rechnen. Das machen ca. 30 Euro im Monat.
Was für viele Pferdebesitzer viel stärker ins Gewicht fällt sind einmalige Kosten, die aufkommen, wenn das Pferd krank wird, sich verletzt oder vielleicht sogar operiert werden muss. Diese Kosten können schnell in die Tausender gehen. Wir raten Ihnen deshalb dringend dazu eine Pferde-OP-Versicherung für Ihr Pferd abzuschließen. Wir beraten Sie gerne und finden für jedes Budget und für jede Anforderungen das passende Versicherungskonzept.
Kontaktieren Sie uns für weitere kostenlose Informationen zu Pferde-OP-Versicherungen!
Monatliche Kosten: 25-30 Euro
Jährliche Kosten: 300-360 Euro
5. Versicherungen
Jeder, der ein Pferd besitzt, sollte eine Pferdehaftpflichtversicherung abschließen. Eine Pferdehaftpflichtversicherung schützt Sie vor den Schadensersatzansprüchen Dritter. Wenn Ihr Pferd also ein Auto beschädigt oder – noch schlimmer – jemanden verletzt, schützt Ihre Pferdehaftpflichtversicherung Sie vor den entstehenden Kosten. Auch hier bietet Reiter und Ross umfangreiche Beratung und Hilfe bei der Versicherungswahl an. Unsere Stärke ist, dass wir Sie zu verschiedensten Versicherungen beraten können und so für jeden die individuell am besten passende Lösung finden können. Kontaktieren Sie uns gerne, um mehr zu erfahren. Die Kosten für eine Pferdehaftpflichtversicherung variieren und liegen je nach gewähltem Leistungsumfang meist zwischen 7 und 12 Euro im Monat. Worauf Sie bei der Wahl einer Pferdehaftpflichtversicherung achten sollten, erfahren Sie auch in unserem Blogpost „8 Dinge, die Sie über Ihre Pferdehaftpflichtversicherung wissen sollten“.
Auch eine Pferde-OP-Versicherung ist für fast jeden Pferdehalter sinnvoll, wie wir oben bereits beschrieben haben. Hier liegen die Kosten zwischen 7 und 35 Euro im Monat. Bei einer OP-Versicherung gilt allerdings im Besonderen, dass diese von guter Qualität sein sollte. Lieber zahlt man im Monat 5 Euro mehr, als dass die Zahn-Op für 1.500 Euro aufgrund irgendwelcher Fallstricke der Versicherung nicht übernommen wird.
Monatliche Kosten Pferdehaftpflichtversicherung: 7-12 Euro
Jährliche Kosten Pferdehaftpflichtversicherung: 84-144 Euro
Monatliche Kosten Pferde-OP-Versicherung: 7-35 Euro
Jährliche Kosten Pferde-OP-Versicherung: 84-420 Euro
6. Kosten für Reitunterricht
Viele Pferdebesitzer wollen sich reiterlich natürlich weiterentwickeln und Ihr Pferd gesundheitsschonend und fördernd reiten. Dafür ist Reitunterricht ein unerlässlicher Bestandteil, sodass auch hierfür Kosten anfallen. Natürlich kann sich jeder Reiter auch dazu entscheiden keinen Reitunterricht zu nehmen. Falls man sich allerdings für die Betreuung durch einen Reitlehrer entscheidet, variieren die Kosten hier stark. Reitunterricht in Gruppen ist günstiger als individueller Einzelunterricht. Lehrstunden, die Turnierreiter auf das nächste Turnier vorbereiten, sind tendenziell kostspieliger als Unterricht für Freizeitreiter.
So ergibt sich eine hohe Spanne an Kosten für Reitunterricht zwischen 10 und 300 Euro pro Monat.
Monatliche Kosten: 10-300 Euro
Jährliche Kosten: 120-3600 Euro
7. Kosten für Zubehör
Pferde machen Dinge auch schonmal kaputt – das weiß jeder Reiter, der schonmal einige Zeit auf der Koppel verbracht hat, um das abgerissene Halfter und die zerrissene Fliegenmaske zu suchen. Und nicht nur die Materialien für das Pferd, wie Halfter, Trense, Bandagen, Schabracken und Decken müssen bei Zeiten ersetzt werden, auch die Reitersachen, wie Reitstiefel und -kappe, brauchen hin und wieder ein Update. Aus diesem Grund sollte auch für etwaige Anschaffungen ein monatliches Polster vorhanden sein. Wir empfehlen Ihnen mit 200-300 Euro für Neuanschaffungen im Jahr zu rechnen.
Monatliche Kosten: 15-25 Euro
Jährliche Kosten: 180-300 Euro
Alles auf einen Blick
Wenn man so alle Kosten hintereinander aufzählt, wirkt das sehr erschlagend. Bitte bedenken Sie, dass diese Zahlen Richtwerte sind und individuell stark schwanken. Es gibt Menschen, die schaffen es Ihre Pferde für 200 Euro im Monat zu halten. Diese sind allerdings die absolute Ausnahme. Ein Pferd kostet und dies sollte man vor der Anschaffung bedenken.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen noch einmal alle monatlichen Durchschnittskosten auf:
Kosten | Jährliche Kosten | Monatliche Kosten |
Stallmiete | 3600 | 300 |
Futterkosten (nur Zusatzfutter) | 300 | 25 |
Hufschmied | 480 | 40 |
Impfungen, Wurmkur, Zahnkontrolle | 360 | 30 |
Versicherungen | 360 | 30 |
Reitunterricht | 300 | 25 |
Zubehör | 300 | 25 |
Gesamt | 5700 Euro | 475 Euro |
Sie haben noch weitere Fragen? Wir beraten Sie gerne!