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Weide und Pferde im Sommer

6 Tipps für Sommer und Hitze mit Pferd

6 Tipps für Sommer und Hitze mit Pferd

 

Der Sommer kann so schön sein: Lange Ausritte im schattigen Wald, die Weidesaison sorgt für glückliche und entspannte Pferde und man kann sich stundenlang in die Sonne am Stall setzten und einfach nur die Wärme genießen. Allerdings haben die schönen Seiten des Sommers auch Schattenseiten. Insekten, Bremsen und Kribbelmücken machen Ausritte zu Weilen zu einer wirklich nervenaufreibenden Angelegenheit. Außerdem ist extreme Hitze auch für Pferde anstrengend, sodass der Sommer auch die ein oder andere Trainingspause verlangt.

Es ist somit nicht verwunderlich, dass sich viele Reiter und Pferdebesitzer während der Sommermonate so einige Gedanken machen: Wie viel Hitze kann mein Pferd eigentlich ertragen? Wie kann ich meinem Pferd Abkühlung verschaffen? Und wie werde ich bloß diese Bremsen los? Das sind nur einige Fragen, die sich Reiter während der Hitzezeit stellen. Damit Sie beruhigt in den Sommer starten können, haben wir Ihnen 6 Sommertipps für Reiter zusammengestellt. Aber zuvor klären wir eine der wohl wichtigsten Fragen von Reitern im Sommer.

 

Kann Hitze gefährlich für mein Pferd werden?

Pferd und Mädchen im Sommer

Vorweg: Pferde wissen mit Hitze umzugehen! Pferde können ihre Körpertemperatur über Schwitzen regulieren und wissen wann sie sich lieber in den Schatten begeben sollten. Überhitzungen und Hitzschläge sind entsprechend selten und geschehen nur, wenn bestimme negative Kontextbedinungen bestehen. So kann es durchaus zu Überhitzungen bis hin zum Hitzschlag kommen, wenn das Pferd stark überanstrengt wird, das Pferd im stickigen Hänger viele Stunden ohne Wasser steht, insgesamt zu wenig Wasser hat und keine Schattenplätze findet oder Vorerkrankungen aufweist. Dies ist allerdings sehr selten der Fall.

Dennoch finden die meisten Pferde extreme Hitze nicht angenehm. Die Wohlfühltemperatur von Pferden lieg zwischen 5 und 12 Grad, abhängig von Alter, Rasse und Vorgeschichte. Ein 30 Jahre alter Isländer erträgt Hitze natürlich nicht so gut, wie ein 5 jähriger Andalusier. Deshalb ist es wichtig bei Hitze ganz individuell auf das eigene Pferd zu achten.

 

6 Tipps für Pferd und Reiter im Sommer

 

Der Sommer ist eine tolle Jahreszeit und kann für Reiter und Pferd eine wundervolle Zeit werden. Aber insbesondere bei starker Hitze ist Rücksichtnahme auf das Pferd und das Erfüllen sämtlicher hitzebedingter Bedürfnisse besonders wichtig. Damit Ihnen Sie alle Bedürfnisse Ihres Pferdes erkennen und entsprechend handeln können, kommen nun unsere 6 Tipps für den Sommer.

 

Tipp 1: Hören Sie auf Ihr Pferd.

 

Reiter und Pferd in der Corona Pandemie, Stallbesuche mit AnwesenheitslistenBei extremer Hitze kann es sein, dass Ihr Pferd müder als sonst ist und im Training nicht sein Bestes geben kann. Eine kleine Trainingspause oder auch ein entspannter Spaziergang kann dementsprechend eine gute Möglichkeit sein auf das erhöhte Ruhebedürfnis Ihres Pferdes einzugehen.

Genauso sollten Sie bei den Weidezeiten individuell auf Ihr Pferd achten. Manche Pferde sind auch bei der größten Hitze noch gerne in der Sonne und tollen auf der Wiese herum. Andere verstecken sich bereits bei den ersten Sonnenstrahlen im Schatten. Bei besonders hitzeempfindlichen Pferden sollten Sie deshalb unbedingt auf entsprechende Schattenplätze achten oder auch die Weidezeiten in die Abendstunden verlegen.

Achten Sie außerdem auf Anzeichen von Überhitzung bei Ihrem Pferd und reagieren Sie entsprechend. Auf diese Anzeichen sollten Sie achten:

  • hohe Atemfrequenz: Bleibt die Atemfrequenz des Pferdes selbst nach einer Ruhephase von 10 bis 30 Minuten unnormal hoch (20 bis 35 Atemzüge pro Minute sind normal), kann das ein Anzeichen für eine starke Überanstrengung sein
  • verändertes Allgemeinbild: Wirkt ihr Pferd müde und schlapp oder sogar apathisch?
  • Fehlende oder wenige Darmgeräuschen: Wenn Sie Ihr Pferd mit einem Stetoskop am Bauch abhören, sollten Sie Darmgeräusche, wie Gurgeln, hören. Ist dies nicht der Fall, kann dies auf eine Dehydrierung hindeuten.
  • trockene Schleimhäute: Sind die Schleimhäute Ihres Pferdes nicht schleimig, sondern trocken, könnte dies auf eine Dehydrierung hindeuten

 

Tipp 2: Weidegang an die Hitze anpassen

 

Jedes Pferd liebt die Weide! Frisches Gras ist für beinahe jedes Pferd ein absolutes Highlight. Im Hochsommer bei starker Hitze sollte man dennoch überlegen, ob die Pferde den ganzen Tag auf die Wiese sollen. Die meisten Weiden haben schließlich keinen Unterstand für alle Pferde und insbesondere in den Mittagsstunden wollen die meisten Pferde aus der Sonne raus.

Falls die Wiese somit keinen Unterstand besitzt, sollten die Pferdebesitzer sich überlegen, ob sie ihre Lieblinge während der Mittagshitze nicht an den Stall holen und die Weidezeiten in den Morgen und Abend verlegen.

Außerdem sollte auf der Wiese natürlich jederzeit genügend Wasser zur Verfügung stehen und auch ein Salz Leckstein ist für die Pferde hilfreich, die durch das vermehrte Schwitzen viele Elektrolyte verlieren.

 

Tipp 3: Training an Hitze anpassen

Pferd beim Springen

Dass man ein Pferd bei 35 Grad in der prallen Sonne nicht stundenlang im Kreis galoppieren lassen sollte, erschließt sich von selbst. Allgemein sollten Sie überlegen Ihrem Pferd die pralle Sonne beim Training zu ersparen. Statt dem Platz eignet sich im Sommer vielleicht die Halle besser und auch ein Waldausritt kann eine schöne Abwechslung sein. Sollte Ihr Pferd besonders erschöpft wirken, sollten Sie vielleicht auf das Reiten verzichten. Wie wäre es mit einer kleinen Dusche für Ihr Pferd und danach ein entspannter Spaziergang? Bewegung tut Ihrem Pferd auch im Sommer gut und beugt unter anderem Koliken vor. Bei extremer Hitze sollte nur auf das Maß geachtet werden.

 

Tipp 4: Abduschen

 

Eine kühle Dusche ist für Ihr Pferd in der Hitze des Sommers eine willkommene Abwechslung. ABER: Achten Sie darauf ein total aufgeheiztes Pferd nicht sofort mit eiskaltem Wasser abzuspritzen. Insbesondere nach dem Training sollten Sie Ihrem Pferd einige Zeit zum Abkühlen bieten, bevor Sie ihm eine kleine Dusche gönnen. Fangen Sie nach der Ruhepause zum Abkühlen nach dem Training mit den Hinterbeinen an. Diese am weitesten vom Herzen entfernt. Arbeiten Sie sich danach nach und nach am Körper entlang. Die meisten Pferde genießen die sommerliche Abkühlung. Überschüssiges Wasser kann nach der Dusche mit einem Schweißmesser entfernt werden.

 

Tipp 5: Geändertes Wetter – Geänderte Bedürfnisse: Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes ein.

 

Im Sommer haben Pferde andere Bedürfnisse als beispielsweise im Winter. Durch das vermehrte Schwitzen gehen dem Pferd viele Elektrolyte verloren. Ein Salz Leckstein hilft hier diesen Mangel auszugleichen. Manchmal ist es sogar sinnvoll Elektrolyte zuzufüttern.

Außerdem haben Pferde im Sommer natürlich einen vermehrten Bedarf an Wasser. Dieses sollte 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen. Achten Sie insbesondere auch auf der Wiese auf genügend Wasser und denken Sie daran: Im Sommer verdampft Wasser schneller.

 

Tipp 6: Helfen Sie Ihrem Pferd gegen nervige Mücken und Bremsen

 

Pferd mit FliegenPferdebesitzer, die mit dem leidigen Thema Sommerekzem zu tun haben, wissen wie wichtig ein guter Umgang mit dem Thema Insekten im Sommer ist. Aber auch Pferdebesitzer, die vom Sommerekzem verschont wurden, sollten überlegen, wie Sie Ihrem Pferd etwas Erleichterung verschaffen können. Denn Bremsen, Kribbelmücken und Fliegen sind auch für Pferde nervige Begleiterscheinungen des Sommers. Fliegendecken, Fliegenhauben und Fliegenspray können helfen. Aber auch eine Dusche kann Pferden helfen, denn Insekten werden häufig vom Schweiß des Pferdes noch zusätzlich angezogen.

 

Auch im wärmsten Sommer gilt: Bewahren Sie einen kühlen Kopf!

 

Sie kennen Ihr Pferd am besten und wissen, wie Ihr Pferd mit Hitze umgeht. Entscheiden Sie deshalb individuell für Ihr Pferd, wie Sie den Weidegang, das Training und die allgemeinen Lebensbedingungen Ihres Pferdes bei großer Hitze gestalten. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren 6 Tipps einige Anhaltspunkte geben konnten.