11 Jan 5 Tipps für Reiter in der Corona-Krise
5 Tipps für Reiter in der Corona-Krise
Neues Jahr – alte Probleme: Die Corona-Krise hält weiterhin die Welt und auch uns Pferdemenschen in Atem. Der Stallalltag hat sich im letzten Jahr für viele von uns drastisch verändert. Kontaktbeschränkungen, Begrenzung der Stallzeiten, Anwesenheitslisten und eine Begrenzung der Personen in den Hallen und auf den Reitplätzen ist für viele von uns nun Alltag. Und auch, wenn es scheint als würden wir uns nun dank Impfstoff endlich auf das Licht am Ende des Corona-Tunnels zu bewegen, müssen wir uns wahrscheinlich noch einige Monate mit den Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 auseinandersetzen. Aus diesem Grund wollen wir Ihnen für die hoffentlich letzten Monate noch ein paar Tipps zur Stallalltagsgestaltung während der Corona Pandemie an die Hand geben. Zuvor werfen wir aber noch einen Blick auf die Maßnahmen, die in vielen Ställen gelten.
Welche Regeln gelten eigentlich in den Ställen?
Welche Corona-Maßnahmen in den Reitbetrieben gelten, hängt vom Bundesland und dem jeweiligen Betrieb ab. Für alle Betriebe gleichermaßen gilt im Moment allerdings, was auch für die Gesellschaft im Allgemeinen gilt:
Kontakte reduzieren.
Welche Maßnahmen in den meisten größeren Betrieben angewendet werden, wollen wir nun im Folgenden kurz zusammenfassen, um darauffolgend Vorschläge und Tipps zu geben, wie man mit diesen Beschwerlichkeiten am besten umgegangen werden kann. Dabei sollten wir Reiter uns aber vor Augen halten, dass wir uns immer noch in einer sehr privilegierten Position befinden. Ja, die Maßnahmen sind beschwerlich und sie schränken uns ein – ABER: wir dürfen, sofern wir ein eigenes Pferd haben, meist noch unseren Sport ausführen. Für viele andere Sportler gilt das nicht. Also lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir den Stallalltag bestmöglich gestalten können.
Maßnahme 1: Anwesenheitslisten
Eine Maßnahme, mit der wir alle noch am besten umgehen können. Statt unser Pferd zu Beginn unseres Stallbesuchs direkt zu besuchen, laufen wir eben zur Anwesenheitsliste und tragen uns ein. Das ist zwar lästig, aber im Vergleich zu anderen Maßnahmen gut in den normalen Alltag integrierbar. Die Anwesenheitslisten dient der Nachverfolgbarkeit der Kontakte, falls es in einem Reitbetrieb zu einer Corona-Infektion kommen sollte.
Maßnahme 2: Begrenzung der Personenanzahl auf der Reitanlage
In einigen Betrieben gilt eine Personenbegrenzung auf der Reitanlage. So werden die Stallzeiten für jede einzelne Person stark verkürzt. War man früher viele Stunden beim Pferd, wird die Stallzeit nun vielleicht auf eineinhalb oder zwei Stunden pro Tag begrenzt. Ausführliches Putzen, lange Spaziergänge und entspanntes Warm- und Trockenreiten in der Halle ist bei dieser Begrenzung der Zeit, damit nicht zu viele gleichzeitig da sind, leider nicht mehr umsetzbar. Gleichzeitig ist auch die Koordination der Stallzeiten für den Stallbetreiber und die Einstaller schwierig. Viele Pferdebesitzer können nur abends nach der Arbeit. Allen einen Zeitslot zu einem passenden Zeitpunkt zu geben, ist fast nicht machbar. Und auch all die Aufgaben der täglichen Pflege und Bewegung des Pferdes in einen begrenzten Zeitraum unterzubringen, stellt viele Reiter vor eine wahre Herausforderung. Aber begrenzte Zeit ist immer noch besser als gar keine Zeit.
Maßnahme 3: Begrenzung der Pferde und Reiter in der Halle und auf dem Reitplatz
Auch die Zeiten in der Halle und auf dem Reitplatz werden begrenzt, damit sich nicht zu viele Reiter gleichzeitig am selben Ort befinden. Und auch wenn es schön sein kann, die Halle oder den Platz nicht mit zu vielen anderen Reitern teilen zu müssen, sind auch hier die begrenzten Zeiträume häufig ein Problem. Aus den sonst 20 Minuten Schritt zur Aufwärmung, werden dann mal schnell 10 Minuten Schritt. Zeitdruck statt Zeit genießen.
Maßnahme 4: Ausfall des Reitunterrichts
In vielen Betrieben musste auch der Reitunterricht entfallen. Das ist nicht nur für die Reitlehrer, die plötzlich vor Existenzängsten stehen, ein essenzielles Problem: Einige Reiter sind schlicht auf Unterricht angewiesen. Sei es, weil man sich in der Ausbildung eines jungen Pferdes befindet, bei der man Unterstützung benötigt, oder weil man selbst Einsteiger oder Wiedereinsteiger ist. Qualifizierter Reitunterricht gehört zum Reiten, wie die Angel zum Fischer.
Wer sich weiter über die Maßnahmen in Ställen zur Eindämmung der Corona Pandemie informieren, kann sich gerne die Tipps und Vorschläge der Deutschen reiterlichen Vereinigung (FN) anschauen. Unter https://www.pferd-aktuell.de/coronavirus finden sich alle aktuellen Informationen für Reiter in Bezug auf die Covid-19 Pandemie.
5 Tipps für den Reiteralltag zu Corona-Zeiten
Reiten in Zeiten von Corona ist angesichts dieser Maßnahmen nicht immer leicht. Dennoch sollten wir das Beste aus der Situation machen. Vielleicht helfen unsere 5 Tipps für Reiter in der Corona- Krise, diese Zeit bestmöglich zu überstehen.
Tipp 1: Dressur geht auch im Gelände
Gerade wenn Ihr Betrieb Maßnahmen veranlasst hat, welche die Personenanzahl in der Halle und auf Reitplätzen reguliert, ist das Gelände eine unterschätze Alternative. Bergab und bergauf stärkt die Muskulatur des Pferdes und auf guten Pferdewegen kann man sogar auch an einigen reiterlichen Lektionen arbeiten. Aber bitte nur, wenn ihr Pferd sicher ist. Ärzte haben verständlicherweise momentan wenig Geduld mit verletzten Reitern, die zu Schaden gekommen sind, da sie unvorsichtig im Gelände waren.
Tipp 2: Planung ist alles
Wenn schon im Vorneherein bekannt ist, dass sie nur eine begrenzte Zeit am Stall haben, überlegen Sie sich schon im Vorhinein, was sie mit Ihrem Pferd heute genau unternehmen wollen. Für lange Überlegungen am Stall, ob heute Bodenarbeit, Dressurarbeit oder ein Ausritt ansteht, ist am Stall nämlich meist keine Zeit mehr. Am besten Sie machen sich schon im Vorhinein einen Plan und überlegen, was Sie und ihr Pferd heute am liebsten tun wollen.
Tipp 3: Bodenarbeit für ein kurzes aber effektives Training
Die Corona-Zeit ist perfekt geeignet, um sich mal wieder der Bodenarbeit zu widmen. Vom Boden aus kann man das Pferd auch in kurzer Zeit gut auslasten. Gleichzeitig bringt Bodenarbeit Abwechslung ins Training: Equikinetic, Freiheitsdressur, Zirzensik, Stangenarbeit vom Boden, Denkaufgaben fürs Pferd… Die Auswahl ist schier unbegrenzt. Im selben Zuge ist das Verletzungsrisiko für Reiter vom Boden aus geringer als auf dem Pferd und unsere Ärzte und Ärztinnen freuen sich momentan gewiss über jeden Reiter, den sie nicht aufgrund eines Reitunfalls versorgen müssen.
Tipp 4: Nutzen Sie Online Angebote
Kein Online Angebot kann qualifizierten Reitunterricht ersetzen, aber wir Reiter können uns trotzdem weiterbilden. Es gibt viele Angebote für Reiter sich online weiterzubilden. Trainer und Trainerinnen organisieren sich momentan vermehrt in Verbänden und stellen ihr Wissen mit entsprechenden Videos gegen ein Entgelt zur Verfügung. So wurde die Equitane Open air @home im August organisiert. Auf neuen Plattformen und in Online Events, wie der Calm Horse Summit und CavaLearn, stellen Trainer ihr Wissen zur Verfügung. Und wer keine Lust auf Online Events hat, kann auch immer noch zum guten alten Buch greifen. Also nutzen Sie die Zeit, die sie nun vielleicht nicht mehr im Stall verbringen können, und bilden Sie sich weiter. Im besten Fall unterstützen Sie damit sogar Trainer, die momentan auch schwer von der Krise getroffen sind.
Tipp 5: Durchhalten
Ein Tipp der nicht nur für Reiter gilt: Durchhalten! Die Corona Pandemie hat uns alle im Griff. Es gilt im Moment einfach durchzuhalten. Und wir Reiter können noch sehr froh sein: Ja, die Maßnahmen sind lästig, aber wir können weiterhin Zeit mit unseren Tieren verbringen. Also lasst uns gemeinsam das Beste draus machen.
Kontaktieren Sie uns gerne.